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Ihres Volks mit Speise und Waffen über Flut:
Am Ruder muste ziehen des Tages mancher Ritter gut.
1634 Da er sie wohlgeborgen über Flut gebracht,
Da war der fremden Märe der schnelle Held bedacht,
Die ihm verkündet hatte das wilde Meerweib:
Dem Kaplan des Königs gieng es da schier an Leben
und Leib.
1635 Bei seinem Weihgeräthe er den Pfaffen fand,
Auf dem Heiligthume sich stützend mit der Hand:
Das kam ihm nicht zu Gute, als Hagen ihn ersah;
Der unglückselge Priester, viel Beschwerde litt er da.
1636 Er schwang ihn aus dem Schiffe mit jäher Gewalt.
Da riefen ihrer Viele: "Halt, Hagen, halt!"
Geiselher der junge hub zu zürnen an;
Er wollt es doch nicht laßen, bis er ihm Leides gethan.
1637 Da sprach von Burgunden der König Gernot:
"Was hilft euch wohl, Herr Hagen, des Kaplanes Tod?
Thät dieß anders Jemand, es sollt ihm werden leid.
Was verschuldete der Priester, daß ihr so wider ihn seid?"
1638 Der Pfaffe schwamm nach Kräften: er hoffte zu entgehn,
Wenn ihm nur Jemand hülfe: das konnte nicht geschehn,
Denn der starke Hagen, gar zornig war sein Muth,
Stieß ihn zu Grunde wieder; das dauchte Niemanden
gut.
1639 Als der arme Pfaffe hier keine Hülfe sah,
Da wandt er sich ans Ufer; Beschwerde litt er da.
Ob er nicht schwimmen konnte, doch half ihm Gottes
Hand,
Daß er wohlgeborgen hinwieder kam an den Strand.
1640 Da stand der arme Priester und schüttelte sein Kleid.
Daran erkannte Hagen, ihm habe Wahrheit,
Unmeidliche, verkündet das wilde Meerweib.
Er dachte: "Diese Degen verlieren Leben und Leib."
1641 Als sie das Schiff entladen und ans Gestad geschafft,
Was darauf beseßen der Könge Ritterschaft,
Schlug Hagen es in Stücke und warf es in die Flut;
Das wunderte gewaltig die Recken edel und gut.
1642 "Bruder, warum thut ihr das?" sprach da Dankwart,
"Wie sollen wir hinüber bei unsrer Wiederfahrt,
Wenn wir von den Heunen reiten an den Rhein?"
Hernach sagt’ ihm Hagen, das könne nimmermehr sein.
1643 Da sprach der Held von Tronje: "Ich thats
mit Wohlbedacht:
Haben wir einen Feigen in dieses Land gebracht,
Der uns entrinnen möchte in seines Herzens Noth,
Der muß an diesen Wogen leiden schmählichen Tod."
1644 Sie führten bei sich Einen aus Burgundenland,
Der ein gar behender Held und Volker ward genannt.
Der redete da launig nach seinem kühnen Muth:
Was Hagen je begangen, den Fiedler dauchte das gut.
1645 Als der Kaplan des Königs das Schiff zerschlagen sah,
Ueber das Wasser zu Hagen sprach er da:
"Ihr Mörder ohne Treue, was hatt ich euch gethan,
Daß mich unschuldgen Pfaffen eur Herz zu ertranken
sann?"
1646 Zur Antwort gab ihm Hagen: "Die Rede laßt beiseit:
Mich kümmert, meiner Treue, daß ihr entkommen seid
Hier von meinen Händen, das glaubt ohne Spott."
Da sprach der arme Priester: "Dafür lob ich ewig Gott.
1647 "Ich fürcht euch nun wenig, des dürft ihr sicher sein:
Fahrt ihr zu den Heunen, so will ich über Rhein.
Gott laß euch nimmer wieder nach dem Rheine
kommen,
Das wünsch ich euch von Herzen: schier das Leben habt
ihr mir genommen."
1648 Da sprach König Gunther zu seinem Kapellan:
"Ich will euch alles büßen, was Hagen euch gethan
Hat in seinem Zorne, komm ich an den Rhein
Mit meinem Leben wieder: des sollt ihr außer Sorge sein.
1649 Fahrt wieder heim zu Lande; es muß nun also sein.
Ich entbiete meine Grüße der lieben Frauen mein
Und meinen andern Freunden, wie ich billig soll:
Sagt ihnen liebe Märe, daß wir noch alle fuhren wohl."
1650 Die Rosse standen harrend, die Säumer wohl geladen;
Sie hatten auf der Reise bisher noch keinen Schaden
Genommen, der sie schmerzte, als des Königs Kaplan:
Der must auf seinen Füßen sich zum Rheine suchen
Bahn.
Abenteuer 26
Wie Dankwart Gelfraten erschlug
1651 Als sie nun alle waren gekommen an den Strand,
Da fragte König Gunther: "Wer soll uns durch das Land
Die rechten Wege weisen, daß wir nicht irre gehn?"
Da sprach der kühne Volker: "Laßt mich das Amt
nur versehn."
1652 "Nun haltet an," sprach Hagen, "sei’s Ritter oder
Knecht:
Man soll Freunden folgen, das bedünkt mich recht.
Eine ungefüge Märe mach ich euch bekannt:
Wir kommen nimmer wieder heim in der Burgunden
Land.
1653 "Das sagten mir zwei Meerfraun heute morgen fruh,
Wir kämen nimmer wieder. Nun rat ich, was man thu:
Waffnet euch, ihr Helden, ihr sollt euch wohl bewahren:
Wir finden starke Feinde und müßen drum wehrhaft
fahren.
1654 "Ich wähnt auf Lug zu finden die weisen Meerfraun:
Sie sagten mir, nicht Einer werde wiederschaun
Die Heimat von uns Allen bis auf den Kapellan;
Drum hätt ich ihm so gerne heut den Tod angethan."
1655 Da flogen diese Mären von Schar zu Schar einher.
Bleich vor Schrecken wurden Degen kühn und hehr,
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