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2443 Die Rede hörte Dietrich mit Meister Hildebrand.
Er kam, wo er die Recken beide stehen fand
Außen vor dem Hause, gelehnt an den Saal.
Seinen Schild den guten, den setzte Dietrich zu Thal.
2444 In leidvollen Sorgen sprach da Dietrich:
"Wie habt ihr so geworben, Herr Gunther, wider mich,
Einen Heimathlosen? Was that ich euch wohl je,
Daß alles meines Trostes ich nun verwaiset mich seh?
2445 "Ihr fandet nicht Genüge an der großen Noth,
Als ihr uns Rüdigeren, den Recken, schluget todt:
Ihr missgönntet sie mir alle, Die mir unterthan.
Wohl hätt ich solchen Leides euch Degen nimmer gethan.
2446 "Gedenkt an euch selber und an euer Leid,
Eurer Freunde Sterben und all die Noth im Streit,
Ob es euch guten Degen nicht beschwert den Muth.
O weh, wie so unsanft mir der Tod Rüdigers thut!
2447 "So leid geschah auf Erden Niemanden je.
Ihr gedachtet wenig an mein und euer Weh.
Was ich Freuden hatte, das liegt von euch erschlagen:
Wohl kann ich meine Freunde nimmer genug beklagen."
2448 "Wir sind wohl nicht so schuldig," sprach Hagen
entgegen.
"Zu diesem Hause kamen alle eure Degen
Mit großem Fleiß gewaffnet in einer breiten Schar.
Man hat euch wohl die Märe nicht gesagt, wie sie war."
2449 "Was soll ich andere glauben? mir sagt Hildebrand:
Euch baten meine Recken vom Amelungenland,
Daß ihr ihnen Rüdigern gäbet aus dem Haus:
Da botet ihr Gespötte nur meinen Recken heraus."
2450 Da sprach der Vogt vom Rheine: "Sie wollten Rüdgern
tragen,
Sagten sie, von hinnen: das ließ ich versagen
Etzeln zum Trotze, nicht aber deinem Heer,
Bis darob zu schelten Wolfhart begann, der Degen hehr."
2451 Da sprach der Held von Berne: "Es sollte nun so sein.
Gunther, edler König, bei aller Tugend dein
Ersetze mir das Herzeleid, das mir von dir geschehn;
Versühn es, kühner Ritter, so laß ichs ungerochen gehn.
2452 "Ergieb dich mir zum Geisel mit Hagen deinem Mann:
So will ich euch behüten, so gut ich immer kann,
Daß euch bei den Heunen hier Niemand Leides thut.
Ihr sollt an mir erfahren, daß ich getreu bin und gut."
2453 "Das verhüte Gott vom Himmel," sprach Hagen
entgegen,
"Daß sich dir ergeben sollten zwei Degen,
Die noch in voller Wehre dir gegenüber stehn,
Das wär uns Unehre: die Feigheit soll nicht geschehn."
2454 "Ihr solltets nicht verweigern," sprach wieder Dietrich.
"Gunther und Hagen, ihr habt so bitterlich
Beide mir bekümmert das Herz und auch den Muth,
Wollt ihr mir das vergüten, daß ihr es billiglich thut.
2455 "Ich geb euch meine Treue, und reich euch drauf
die Hand,
Daß ich mit euch reite heim in euer Land.
Ich geleit euch wohl nach Ehren, ich stürbe denn den Tod,
Und will um euch vergeßen all meiner schmerzhaften
Noth."
2456 "Begehrt es nicht weiter," sprach wieder Hagen:
"Wie ziemt es, wenn die Märe wär von uns zu sagen,
Daß zwei so kühne Degen sich ergäben eurer Hand?
Sieht man bei euch doch Niemand als alleine
Hildebrand."
2457 Da sprach Meister Hildebrand: "Gott weiß, Herr Hagen,
Den Frieden, den Herr Dietrich euch hat angetragen,
Es kommt noch an die Stunde vielleicht in kurzer Frist,
Daß ihr ihn gerne nähmet, und er nicht mehr
zu haben ist."
2458 "Auch nähm ich eh den Frieden," sprach Hagen
entgegen,
"Eh ich mit Schimpf und Schande so vor einem Degen
Flöhe, Meister Hildebrand, als ihr hier habt gethan:
Ich wähnt auf meine Treue, ihr stündet beßer euerm
Mann."
2459 Da sprach Meister Hildebrand: "Was verweiset ihr
mir das?
Nun wer wars, der auf dem Schilde vor dem
Wasgensteine saß,
Als ihm von Spanien Walther so viel der Freunde schlug?
Wohl habt ihr an euch selber noch zu rügen genug."
2460 Da sprach der edle Dietrich: "Wie ziemt solchen Degen
Sich mit Worten schelten wie alte Weiber pflegen?
Ich verbiet es, Meister Hildebrand sprecht hier nicht
mehr.
Mich heimathlosen Recken zwingt so große Beschwer.
2461 "Laßt hören, Freund Hagen," sprach da Dieterich,
"Was spracht ihr zusammen, ihr Helden tugendlich,
Als ihr mich gewaffnet sahet zu euch gehn?
Ihr sagtet, ihr alleine wolltet mich im Streit bestehn."
2462 "Das wird euch Niemand läugnen," sprach Hagen
entgegen,
"Wohl will ichs hier versuchen mit kräftigen Schlägen,
Es sei denn, mir zerbreche das Nibelungenschwert:
Mich entrüstet, daß zu Geiseln unser beider ward
begehrt."
2463 Als Dietrich erhörte Hagens grimmen Muth,
Den Schild behende zuckte der schnelle Degen gut.
Wie rasch ihm von der Stiege entgegen Hagen sprang!
Niblungs Schwert das gute auf Dietrichen laut erklang.
2464 Da wuste wohl Herr Dietrich, daß der kühne Mann
Grimmen Muthes fechte; zu schirmen sich begann
Der edle Vogt von Berne vor ängstlichen Schlägen.
Wohl erkannt er Hagen, er war ein auserwählter Degen.
2465 Auch scheut’ er Balmungen, eine Waffe stark genug.
Nur unterweilen Dietrich mit Kunst entgegenschlug
Bis daß er Hagen im Streite doch bezwang.
Er schlug
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