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Читем онлайн Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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Von deiner stäten Treue, wie du den Schaden mein

Immer wolltest rächen und wenden all mein Leid."

Der Markgraf entgegnete: "Ich war euch stäts

zu Dienst bereit."

2264 Etzel der reiche hub auch zu flehen an.

Da warfen sie sich beide zu Füßen vor den Mann.

Den guten Markgrafen man da in Kummer sah;

Der vielgetreue Recke jammervoll begann er da:

2265 "O weh mir Unselgem, muß ich den Tag erleben!

Aller meiner Ehren soll ich mich nun begeben,

Aller Zucht und Treue, die Gott mir gebot;

O weh, Herr des Himmels, daß mirs nicht wenden

will der Tod!

2266 "Welches ich nun laße, das Andre zu begehn,

So ist doch immer übel und arg von mir geschehn.

Was ich thu und laße, so schilt mich alle Welt.

Nun möge mich erleuchten, der mich dem Leben

gesellt!"

2267 Da baten ihn so dringend der König und sein Weib,

Daß bald viel Degen musten Leben und Leib

Von Rüdgers Hand verlieren und selbst Der Held erstarb.

Nun mögt ihr bald vernehmen, welchen Jammer

er erwarb.

2268 Er wuste wohl nur Schaden und Leid sei sein Gewinn.

Er hätt es auch dem König und der Königin

Gern versagen wollen: der Held besorgte sehr,

Erschlug er ihrer Einen, daß er der Welt ein Greuel wär.

2269 Da sprach zu dem Könige dieser kühne Mann:

"Herr Etzel, nehmt zurücke, was ich von euch gewann,

Das Land mit den Burgen; bei mir soll nichts bestehn:

Ich will auf meinen Füßen hinaus in das Elend gehn.

2270 "Alles Gutes ledig räum ich euer Land,

Mein Weib und meine Tochter nehm ich an die Hand,

Eh ich so ohne Treue entgegen geh dem Tod:

Das hieß’ auf üble Weise verdienen euer Gold so roth."

2271 Da sprach der König Etzel: "Wer aber hülfe mir?

Mein Land mit den Leuten, das alles geb ich dir,

Daß du mich rächest, Rüdiger, an den Feinden mein:

Du sollst neben Etzeln ein gewaltger König sein."

2272 Da sprach wieder Rüdiger: "Wie dürft ich

ihnen schaden?

Heim zu meinem Hause hab ich sie geladen;

Trinken und Speise ich ihnen gütlich bot,

Dazu meine Gabe; und soll ich sie nun schlagen todt?

2273 "Die Leute mögen wähnen, ich sei zu verzagt.

Keiner meiner Dienste war ihnen je versagt:

Sollt ich sie nun bekämpfen, das wär nicht wohl gethan.

So reute mich die Freundschaft, die ich an ihnen gewann.

2274 "Geiselher dem Degen gab ich die Tochter mein:

Sie konnt auf Erden nimmer beßer verwendet sein,

Seh ich auf Zucht und Ehre, auf Treu oder Gut.

Nie ein so junger König trug wohl tugendreichern

Muth."

2275 Da sprach wieder Kriemhild: "Viel edler Rüdiger,

Nun laß dich erbarmen unsres Leids Beschwer,

Mein und auch des Königs; gedenke wohl daran,

Daß nie ein Wirth auf Erden so leide Gäste gewann."

2276 Da begann der Markgraf zu der Köngin hehr:

"Heut muß mit dem Leben entgelten Rüdiger,

Was ihr und der König mir Liebes habt gethan:

Dafür muß ich sterben, es steht nicht länger mehr an.

2277 "Ich weiß, daß noch heute meine Burgen und mein Land

Euch ledig werden müßen von dieser Helden Hand.

So befehl ich euch auf Gnade mein Weib und mein Kind

Und all die Heimathlosen, die da zu Bechlaren find."

2278 "Nun lohne Gott dir, Rüdiger!" der König sprach da so;

Er und die Königin, sie wurden beide froh.

"Uns seien wohlbefohlen alle Leute dein;

Auch trau ich meinem Heile, du selber werdest glücklich

sein."

2279 Da setzt’ er auf die Wage die Seele wie den Leib.

Da begann zu weinen König Etzels Weib.

Er sprach: "Ich muß euch halten den Eid,

den ich gethan.

O weh meiner Freunde! wie ungern greif ich sie an."

2280 Man sah ihn von dem König hinweggehn trauriglich.

Da fand er seine Recken nahe stehn bei sich:

Er sprach: "Ihr sollt euch waffnen, ihr All in meinem

Lehn:

Die kühnen Burgunden muß ich nun leider bestehn."

2281 Nach den Gewaffen riefen die Helden allzuhand,

Ob es Helm wäre oder Schildesrand,

Von dem Ingesinde ward es herbeigetragen.

Bald hörten leide Märe die stolzen Fremdlinge sagen.

2282 Gewaffnet ward da Rüdiger mit fünfhundert Mann;

Darüber zwölf Recken zu Hülf er sich gewann.

Sie wollten Preis erwerben in des Sturmes Noth:

Sie wusten nicht die Märe, wie ihnen nahe der Tod.

2283 Da sah man unterm Helme den Markgrafen gehn.

Scharfe Schwerter trugen Die in Rüdgers Lehn,

Dazu vor den Händen die lichten Schilde breit.

Sah der Fiedelspieler: dem war es ohne Maßen leid.

2284 Da sah der junge Geiselher seinen Schwäher gehn

Mit aufgebundnem Helme. Wie mocht er da verstehn,

Wie er damit es meine, es sei denn treu und gut?

Da gewann der edle König von Herzen fröhlichen Muth.

2285 "Nun wohl mir solcher Freunde," sprach da Geiselher,

"Wie wir gewonnen haben auf der Fahrt hieher.

Meines Weibes willen ist uns Hülfe nah:

Lieb ist mir, meiner Treue, daß

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